„Die Entwicklung eines derartigen Hightech-Produkts und die Gründung meines Unternehmens vor vier Jahren wären ohne Unterstützung kaum möglich gewesen. Die diversen aws- und FFG-Förderungen, die mir zugesprochen wurden, sowie die Beratungsangebote der ACR Austrian Cooperative Research, der FH Vorarlberg, der damaligen startupstube und der Wirtschafts-Standort Vorarlberg GmbH (WISTO), waren essenziell für meinen Weg.“
Verdichter, auch Kompressoren genannt, kommen in vielen Geräten zum Einsatz, in denen Gase verdichtet werden müssen. Etwa um Energie effizient zu speichern und zu übertragen oder um bestimmte chemische Reaktionen zu ermöglichen. Beispiele sind Kälte- und Klimaanlagen, Wärmepumpen, Kühlschränke und Gefriergeräte, Luftkompressoren und viele mehr. Mit einer zukunftsweisenden Verdichterlösung stößt Florian Ausserer, Gründer der fautech GmbH in Dornbirn, auf ein breites Interesse aus der Industrie und steht nun am Sprung zur Serienproduktion: „Wir haben einen funktionsfähigen, tribologisch ausgeklügelten Rotationskolbenverdichter entwickelt, der flexibel und maßgeschneidert an verschiedenste Kundenbedürfnisse angepasst werden kann.“
Neue Generation
Das neue Konzept zeichnet sich durch mehrere innovative Merkmale aus, die es von herkömmlichen Systemen abhebt. Viele Verdichter benötigen Öl zur Schmierung, Abdichtung und Kühlung, das regelmäßig gewechselt werden muss und die Gefahr der Verunreinigung birgt. Im Gegensatz dazu wurde für den fautech Verdichter ein adaptives Polymerdichtsystem entwickelt, das eine hohe Dichtheit garantiert und ohne Öl auskommt. Das macht ihn wartungsfrei und eliminiert das Risiko einer Ölverunreinigung. „Der Verdichter ist somit auch für viele sensible Bereiche wie der Lebensmittelindustrie oder für energieeffiziente Trinkwasseraufbereitungssysteme interessant, die bereits mit Anfragen an uns herangetreten sind“, erläutert Ausserer das breite Anwendungsportfolio. Das spezielle Know-how liegt laut Ausserer vor allem in der adaptiven Polymerdichtung, die eine hohe Anpassungsfähigkeit an verschiedenste Kompressionskreisläufe, sei es in der Kälte- und Klimatechnik, zur Extraktion oder zum Verdichten und Transportieren von Gasen, ermöglicht. Weitere Vorteile sind die kompakte Bauweise, die hohe Lebensdauer sowie der nachhaltige Betrieb, der für den Einsatz natürlicher Kältemittel ausgelegt ist.
Überwiegender Nutzen
Der neue Verdichter wurde diese Woche erstmals der Weltöffentlichkeit bei der Chillventa in Nürnberg, der Weltleitmesse der Kältetechnik, präsentiert und weckte auch hier reges Interesse. „Die Entwicklung eines derartigen Hightech-Produkts und die Gründung meines Unternehmens vor vier Jahren wären ohne Unterstützung kaum möglich gewesen“, ist sich Ausserer sicher, der dafür eine ganze Reihe an Förderungen lukrieren konnte. Seine Idee überzeugte die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws), die signifikante Fördermittel im Rahmen des Preseed- sowie des Seedfinancing-Programms zusprach und somit die Entwicklung von der Vorgründungsphase bis zur Marktreife maßgeblich unterstützte. „Parallel dazu habe ich zwei Patentschecks bei der FFG beantragt und durchgeführt sowie eine Green.IP-Förderung der aws erhalten, die zu internationalen Patentanmeldungen meiner Innovation führten.“ Zudem wurde ein Innovationsscheck zugesprochen, der vertiefende Forschungsarbeiten gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum V-Research förderte. „Geeignete Beratungs- und Forschungsstrukturen sind vorhanden und die Zusammenarbeit ist förderbar. Die Kooperation auch mit der ACR Austrian Cooperative Research, der FH Vorarlberg, der damaligen startupstube und der Wirtschafts-Standort Vorarlberg GmbH (WISTO) erwiesen sich unbürokratisch und essenziell für meine Entwicklung“, verdeutlicht Ausserer.
Nachhaltige Antragstellung
Für Florian Ausserer überwiegt der Nutzen der Fördermittel den damit verbundenen Aufwand bei Weitem: „Ein Förderprogramm unterstützt ein mehrjähriges Projekt, wofür ein Antrag nur einmal geschrieben werden muss. Die Antragstellung trägt dazu bei, sich detailliert mit den Anforderungen für eine erfolgreiche Umsetzung auseinanderzusetzen. Letztlich ist das ein Teil des Innovationsprozesses.“ Das Konzept überzeugt, denn mittlerweile ist fautech um zwei weitere Gesellschafter, die sich als Investoren und Know-how-Partner einbringen, gewachsen.
Fotos: (c) fautech | studioWälder